Teamperformance im Projekt mit Hilfe von Kennzahlen und KPIs messen
Die Leistungserbringung im Projekt wird maßgeblich durch die Teammitglieder bestimmt. Deren Produktivität nimmt wesentlichen Einfluss auf die termin- und aufwandsgerechte Abarbeitung des Arbeitsumfangs sowie die Qualität der Arbeitsergebnisse. Teammanagement ist daher ein wesentlicher Erfolgsfaktor im Projektmanagement. Doch welche Einflussfaktoren bestimmen die Teamproduktivität und wie kann diese gemessen werden?
Teamperformance im Kontext der Teamproduktivität
Ein Team ist eine Gruppe von Personen, die gebildet wird um ein bestimmts Ziel, einen speziellen Zweck zu verfolgen. Dabei wird das Verhalten der Teammitglieder entsprechend ausgerichtet und koordiniert.
Teamperformance kann im Kontext der Ausrichtung auf ein oder mehrere gesetzte Ziele betrachtet werden. Werden also Teamziele aufgrund getroffener und umgesetzter Entscheidungen des Teams oder des Teamleiters erreicht, zeigt das Team eine hohe Performance.
Die Erreichung von Zielen hängt von der Produktivität des Teams, d.h. von der Effektivität und Effizienz des Teams bei der Umsetzung der damit verbundenen Aufgaben, ab.
In welchem Ausmaß und Güte die Teamziele erreicht wurden wird durch die Effektivität des Teams beschrieben.
Wie gut das Team die ihm zu Verfügung gestellten Ressourcen und Vorgehensweisen genutzt hat, wird durch die Effizienz beschrieben. Mit dem Verhältnis des generierten Outputs zu den dafür aufgewendeten Arbeitsstunden erhält man ein Maß für die Effizienz.
Einflussfaktoren der Teamproduktivität und deren Motivationsfaktoren
Die Teamproduktivität hängt von vielen Faktoren, insbesondere aber von Faktoren ab, welche die Motivation der Teammitglieder beeinflussen.
- Zusammensetzung der Teams (Wissen, Erfahrung und Fähigkeiten der Teammitglieder)
- Komplexität der Aufgabe
- Teamführung
- Organisationsstruktur (Autonomie und Koordination)
- Eindeutige, klar definierte Zielsetzungen zur Orientierung der Teammitglieder
- Strukturen, welche die Teamarbeit vereinfachen, z.B. durch eine eindeutige Definition der Aufgaben und ein gemeinsames Zielverständnis
- Teamidentität und stolz sein zum Team zu gehören
- Sicherheit und Weiterentwicklungsmöglichkeit
Teamstruktur
- Ausgewogene Teamheterogenität ist ein wichtiger Faktor
- Crossfunktionale Zusammensetzung zur Verbesserung der Problemlösungskompetenz
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit wird erhöht
- Vorhandene Arbeitsnormen
- Regelungen zur Arbeitsweise des Teams
- Aufteilung von Aufgaben, Koordination zur Vermeidung von Doppelarbeiten
- Teaminterne Entscheidungsfindung und Problemlösung, Entscheidungen schneller treffen
- Autonome Kontrolle und Koordination der Arbeitsprozesse durch die Teammitglieder
- Teamgröße
Teamprozesse und Umgang miteinander (Einflüsse auf die Effektivität)
- Offene Kommunikation
- Gegenseitige Unterstützung und Kooperation, Verlässlichkeit und Höflichkeit im Umgang
- Fairness, Toleranz, Respekt, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Zuverlässigkeit, Selbstdisziplin
- Feedback geben und nehmen (vom Teamleiter an Team, vom Team an Teamleiter, von Teammitglied zu Teammitglied)
- Der Aufbau von Vertrauen und Wertschätzung
- Untereinander im Team
- Zum Team-Leader (Akzeptanz von vorgegebenen Zielen, Aktivitäten und Entscheidungen)
- Führt zur Steigerung der Bereitschaft sich zu engagieren und das Teamziel zu erfüllen
- Ermöglich einen offenen Austausch von Ideen
- Konfliktmanagement (kooperative Konfliktlösung)
- Förderung eines positives Wettbewerbsstreben nach Anerkennung unter den Teammitgliedern durch Transparenz der Einzelbeiträge von Teammitgliedern
- Erfolge feiern (z.B. Die Erreichung bestimmter Meilensteine)
- Belohnung von gutem Teamverhalten (z.B. über Team-Events, teamidentitätsstiftende Goodies z.B. wertige Anstecknadeln für die Herren und Broschen für die Damen, Ehrungen etc. ihre - kreativen Ideen sind gefragt)
- Entfernen von Teammitgliedern, die das Teamklima mit ihren negativen Einstellungen, destruktiven Haltungen, mangelnder Teamfähigkeit und schlechten Leistungen negativ beeinträchtigen bzw. auf den Rest des Teams schlechten Einfluss auf dessen Motivation nehmen
Teamproduktivität mit Hilfe von Kennzahlen und Key-Performance Indikatoren - KPIs messen
Wozu die Kennzahlen und KPIs zur Teamperformance messen?
Diese Messgrößen helfen dem Team sich selbst hinsichtlich der eigenen Leistungsfähigkeit zu verorten und auch verbessern zu können.
Dem Teamleiter helfen sie Fehlentwicklungen rasch zu erkennen und gemeinsam mit Team dagegen anzusteuern.
Grundsatz: Messen, um feststellen zu können, ob sich Verbesserung einstellt und Messen was ich verbessern möchte. Möchte ich z.B. die Fehlerrate in einem bestimmten Umfeld reduzieren, könnte eine gezielte Weiterbildung helfen.
Kennzahlen nie isoliert betrachten. Sie sollten stets im ganzheitlichen Kontext, d.h. in ihren wechselseitigen Abhängigkeiten analysiert und interpretiert werden.
Stellen Sie sicher, dass erhobene Ist-Daten wirklich vollständig, korrekt und aktuell sind, bevor Sie die Kennzahlen und KPIs interpretieren.
Mögliche Kennzahlen und Key-Performance Indikatoren zu Messung von Teamperformance
Mögliche Frühwarnindikatoren, die auf eine Veränderung der Motivationslage des Teams hindeuten können
Weitere Informationen zu KPIs bzw. OKR (Objectives & Key Resulsts) finden sie hier: OKR – Objective and Key Results – Zielsysteme für die VUCA-Welt, Werttreiberorientierte Leistungssteuerung von Programmen und Projekten mit Hilfe von Key Performance Indikatoren KPI, Kennzahlen und Kennzahlensysteme in der Projektarbeit, Fortschrittskontrolle, Metrics und Performancemessung in Scrum Projekten
Fazit
Die Teamperformance im Kontext der Teamproduktivität mit ihren Ausprägungen Teameffizienz und Teameffektivität hat viele Einflussfaktoren. Insbesondere die Motivation des Teams spielt dabei eine bedeutende Rolle.
Mit Hilfe von Kennzahlen und KPIs kann die Teamperformance gemessen werden. Damit ist eine Grundlage geschaffen für die kontinuierliche Verbesserung.
Frühwarnindikatoren können rechtzeitig Hinweise über eine negative Veränderung der Motivationslage im Team geben. Damit können Fehlentwicklungen rascher erkannt und Gegenmaßnahmen zeitgerecht eingeleitet werden.
Literatur-Tipps, interessante Hinweise und Links
Dissertation « Der Einfluss der Heterogenität auf die Performance von existierenden und simulierten Teams“, Dipl.-Wirt.-Inf. Markus Unkels, 2011
http://tuprints.ulb.tu-darmstadt.de/2841/1/Dissertation_Markus_Unkels_Heterogenit%C3%A4t_Performance_19122011.pdf
Wenn Sie mehr über Kennzahlen und Key Performance Indikatoren - KPIs im Projektmanagement erfahren möchten, dann besuchen Sie unser eLearning: Microlearning PM-KPIs in der Projektarbeit – Plan-Ist-Vergleich
eLearning PM-KPIs